Berufsorientierung: Was soll ich nur werden?
Du gehst zur Schule: nicht immer gerne. Aber meistens ist es okay.
Früher hast du das Leben nach der Schule herbeigesehnt, aber langsam rückt dein Schulabschluss näher und du fragst dich: was soll nur werden? Was soll ich nur werden?
Hier erhältst du einen groben Fahrplan, wie du in dieser Situation gut agieren kannst. Und du erfährst auch, wie du das Fachportal Zukunfts- und Berufsorientierung von „WirLernenOnline“ gut nutzen kannst.
Ruhig bleiben und sich entspannen
Zunächst einmal: bleib ruhig und entspann dich. Es gibt so viele Wege und Möglichkeiten 😊 Genau, das ist dein Problem, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst? Auch dafür gibt es Mittel und Wege.
Aber wie kannst du nun vorgehen?
1. Schritt: Sich selber (besser) kennenlernen
Im ersten Schritt startest du damit, dich selber (besser) kennenzulernen: dazu gehören zum Beispiel deine Fähigkeiten und Eigenschaften. Wichtig sind aber auch deine Träume und Interessen. Denn wenn du an einer Tätigkeit interessiert bist, wirst du auch motiviert sein, dranzubleiben, wenn es mal schwierig wird.
Gute Hinweise auf deine Interessen und Fähigkeiten erhältst du beispielsweise, wenn du dir deine Hobbys und Lieblingsbeschäftigungen anschaust. Du kannst sie ja einfach mal aufschreiben, auf ein Blatt Papier, in ein Dokument am Computer oder Smartphone. Vielleicht speicherst du es aber auch lieber als Sprachnachricht oder zeichnest es? Diese unterschiedlichen Darstellungsweisen geben auch schon genauere Hinweise auf deine persönliche Art zu denken und zu handeln.
Wenn du dem genauer und systematisch auf den Grund gehen willst, dann schau doch mal nach auf der Themenseite Persönlichkeitsprofil im WLO-Fachportal Zukunfts- und Berufsorientierung. Du kannst beispielsweise den ProfilPASS für junge Menschen nutzen, für dich alleine oder mit einem entsprechend ausgebildeten Beratenden.
Oder du nutzt einen Online-Test, der schon etwas gezielter deine Interessen und Fähigkeiten in den Blick nimmt (und dir auch schon dazu passende Ausbildungen und Studiengänge vorschlägt). Damit sind wir aber eigentlich schon beim zweiten Schritt.
Lass uns noch mal bei Schritt 1 bleiben: du hast jetzt eine genauere Idee, was dich interessiert.
Um es übersichtlicher zu gestalten, lass uns folgende Bereiche unterscheiden:
a) Sprachen: Deutsch, Fremdsprachen
b) MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik): u.a. Biologie, Chemie, Physik, Umweltwissenschaften, Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Informatik, Mathematik
c) Gesellschaftswissenschaften: u.a. Geschichte, Erdkunde, Soziologie, Psychologie, Pädagogik
d) Kunst, Kultur, Sport: u.a. Tanz, Musik, Schauspiel, bildende Kunst, Sport
2. Schritt: Angebote der Umwelt kennenlernen
Du hast jetzt das Gefühl, schon etwas klarer zu sehen. Und in der Tat kannst du stolz und zufrieden sein, dass du bereits den ersten Schritt gegangen bist!
Aber so ganz sicher bist du dir möglicherweise noch nicht. Am liebsten möchtest du nach dem Schulabschluss erst mal eine Verschnaufpause einlegen und dich orientieren, bevor du dich festlegst (obwohl du dich gar nicht so fest legst, wie es dir vielleicht vorkommt, denn wie oben erwähnt, gibt es viele Wege und Möglichkeiten. Wenn du mir weiter folgst, verstehst du nach mehreren Beispielen sicherlich, wie ich das meine).
Dann ist ein Übergangs- und Orientierungsjahr sicher eine interessante Sache für dich!
Eine allgemeine Übersicht über verschiedene Angebote für ein Übergangsjahr findest du auf der Themenseite Übergangsjahr.
Da du aus Schritt 1 deine Interessen schon genauer kennst, hast du schon mindestens ein erstes Auswahlkriterium nach deinem Interessensbereich. Wenn du dich für Biologie interessierst, ist vielleicht ein Freiwilliges Ökologisches Jahr oder ein Freiwilliges Jahr in der Wissenschaft etwas für dich. Bei Interesse an Sport könnte ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport das Richtige für dich sein, bei Bevorzugung von Kunst vielleicht ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur.
Ein zweites Auswahlkriterium kann sein, ob du lieber im Ausland oder im Inland aktiv werden möchtest, denn viele Freiwilligendienste gibt es in den oben angesprochenen Interessensbereichen auch im Ausland.
Da ist dann manchmal auch der Geldbeutel ein drittes Auswahlkriterium: wenn du vor allem Geld verdienen möchtest, ist Jobben eine sinnvolle Möglichkeit.
Wenn du eher Einblicke in die Arbeitswelt erhalten möchtest, bietet sich ein Praktikum an.
3. Schritt: Sich ausprobieren und orientieren
Im zweiten Schritt hast du Angebote kennengelernt. Jetzt heißt es für dich, dass du auswählst, was du machen möchtest, und dass du dich um die Umsetzung kümmerst.
Um gut auswählen zu können, kannst du deine Auswahlkriterien aus Schritt 2 nutzen. Außerdem kannst du Erfahrungsberichte von Menschen lesen, die die Angebote schon absolviert haben, die dich interessieren. Bei den oben genannten Materialien findest du teilweise schon Erfahrungsberichte. Falls du dich als junge Frau für MINT-Angebote im Übergangsbereich interessierst, könnten Erfahrungsberichte zu drei Übergangsangeboten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich passend für dich sein.
Wenn du dich entschieden hast, geht es an die Bewerbung. In diesem Bereich ist die Themenseite Starter-Kit sehr hilfreich für dich.
Meist benötigst du für deine Bewerbung bestimmte Unterlagen:
- Um einen Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben zu formulieren, kannst du beispielsweise den Europass nutzen.
- Wenn du Unterlagen in einer Fremdsprache einreichen sollst, wirst du in den entsprechenden Fremdsprachenportalen von WLO für Englisch, Französisch, Spanisch und Türkisch fündig.
Ein Tipp von mir: setz nicht alles auf eine Karte und bewirb dich neben deinem Erstwunsch sicherheitshalber auch noch auf weitere Angebote, die du in die engere Wahl aufgenommen hast.
Wenn du die Unterlagen fristgerecht eingereicht hast, heißt es erst einmal warten. Nach einiger Zeit erhältst du eine Rückmeldung: wenn sie positiv ist, stehen möglicherweise weitere Bewerbungsschritte an wie ein Bewerbungsgespräch. Tipps und Hinweise dazu findest du auf der Themenseite Bewerbung & Gespräche. Um dafür gut vorbereitet zu sein, kannst du vorher zum Unternehmen oder der Institution recherchieren. Tipps und Anregungen erhältst du auf der Themenseite Recherche & Erstkontakt.
Wenn du dann eine Zusage erhalten hast, kannst du auf der Themenseite Arbeitsverträge recherchieren, was du dabei beachten kannst.
Und dann viel Spaß und viel Erfolg in deinem Übergangsjahr!
Genieße es, mache neue Erfahrungen, qualifiziere dich weiter und entwickle dich und deine Persönlichkeit.
Wie geht es dann weiter?
Lass dir dein Engagement und deine Tätigkeit durch einen Nachweis oder ein (Arbeits-) Zeugnis bescheinigen. Nimm deine Erfahrung in deinen Lebenslauf auf.
Und für die nächsten Schritte kennst du jetzt schon den Ablauf, denn du hast sie bereits einmal erfolgreich durchlaufen.
Zum Blogbeitrag: Der Blogbeitrag ist ein Gastbeitrag von Community-Mitglied Kerstin.
Zur Autorin: Kerstin Brausewetter arbeitet bei WirLernenOnline als Fachredakteurin in den Fachbereichen Biologie, Berufsorientierung und Zeitgemäße Bildung. Im Brausewetter-Institut für begabungsförderndes Lehren und Lernen (BIBLL) konzipiert, berät und unterstützt sie junge Menschen hinsichtlich der passenden Förderung und Berufs- und Zukunftsperspektiven.