Jung, sozialistisch, indoktriniert? Die Jugend der DDR I Geschichte
Wie hat man damals im totalitären System der DDR seine Jugend verbracht?
Mit sechs Jahren werden die meisten der Jungs und Mädchen Teil der Jungen Pioniere, einer Massenorganisation der DDR. Dort bemüht man sich nicht nur darum, die Freizeit der Kinder zu gestalten und ihre schulischen Leistungen zu fördern, sondern beginnt schon früh damit, ihre Indoktrination mit den Werten des sozialistischen Staates voranzutreiben. Uniformiert und organisiert nach Rängen, geloben die Kinder für “Frieden und Sozialismus” einzustehen.
Als Teenager mit 14 Jahren wird man für gewöhnlich Mitglied in der “Freien Deutschen Jugend”, dem einzigen staatlich-anerkannten Jugendverband der DDR. Die FDJ organisiert das Leben der Jugendlichen. Man lernt zusammen, singt, wandert, macht gemeinsam Sport und verbringt die Ferien zusammen. Doch auch das geschieht unter den Augen des Staates, denn die Lehren des Sozialismus sind allgegenwärtig. Die Jugendlichen sollen Teil des Systems werden und in den Staat hineinwachsen.
Mit den 1960ern Jahren schwappen jedoch die individuelleren Alternativen aus dem Westen herüber. Was in der DDR dann als Hippie, Gammler und Rowdy verschrien wird, das sind junge Menschen, die sich die Haare wachsen lassen und gegen die etablierten Ordnungsvorstellungen der DDR rebellieren. Die ersten Protestgruppen entstehen, die für Frieden und Umweltschutz demonstrieren. Oftmals unter dem Schirm der Kirche. In den 1970er kommen dann die Blueser, und später die Punker und die Rocker. Die DDR-Regierung fühlt sich zunehmend mit den Rebellionen konfrontiert und versucht sie zunächst gewaltsam zurück zu drängen. Polizei und der Stasi-Geheimdienst kontrollieren und bespitzeln die “fremden” Jugendbewegungen und drängen sie an den Rand der Gesellschaft.
Erst mit den 1980er werden die Regeln dann langsam gelockert. Die meisten Jugendlichen führen nun gewissermaßen ein Doppelleben. Einerseits sind sie noch immer Teil der FDJ und des Systems, doch andererseits treffen sie sich danach in Theatergruppen, der Kirche oder in heimlich organisierten Partyräumen. Die Jugend der DDR verwestlicht immer mehr, bis es dann Ende der 1980er gemeinsam auf die Straße geht.
Wie es dazu kam und was es zur Jugend in der DDR zu wissen gibt, das zeigt euch Mirko in diesem Video.
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Geschichte
Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
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