WirLernenOnline auf dem OERinfo Fachtag 2024
Mittendrin statt nur dabei
von Niels Winkelmann, Fachredakteur bei WirLernenOnline
Wenn das DIPF fragt: „How to build a Community“, dann darf WirLernenOnline (WLO) nicht fehlen. Besonders in unserer AG Community-Aufbau diskutieren wir, wie wir unsere Suche, unsere Fachportale und Sammlungen für Bildungsmaterialien besser mit OER-Erstellenden zusammenbringen können. Und so hatte ich die Ehre, WLO beim OERinfo Fachtag zu vertreten und in einem Workshop vorzustellen.
Ein Stelldichein der OER-Projekte
Für mich als WLO-Redakteur war besonders spannend, einen Einblick in die anderen OER-Projekte zu bekommen.
Mit Co-Woerk, digiLL-COM, FOERBICO, KlimaOER, moreBNE, OERLe, Ombrella, PrimOER, ProOER, VEStOR und WODL haben sich die verschiedenen BMBF-geförderten OER-Projekte vorgestellt.
Damit wir Teilnehmenden gut ins Gespräch kommen konnten, stand nach den Projektvorstellungen der offene Austausch an Thementischen auf dem Programm. Dabei habe ich mich sehr angeregt mit dem fantastischen Projekt FOERBICO ausgetauscht (Hier deren Bericht zum Fachtag).
Als Fachredakteur meines WLO-Fachportals Religion war ich bereits am Letter of Intent für das Projekt beteiligt. Gemeinsam wollen wir die Community für religionsbezogene Bildung weiterentwickeln und zusammenbringen.
Mein Lieblingspart: Netzwerken
Da ich am liebsten auf BarCamps unterwegs bin, habe ich neben den Thementischen – fast wie meine Schüler*innen – die Pausen am meisten genossen. Da konnte ich nicht nur die Projekte kennenlernen, sondern auch mit den Teilnehmenden in Kontakt kommen. Besonders die unfassbar bunt zusammengemischte Gruppe an Teilnehmenden hat mich begeistert: Von der Chinesischlehrer*innen-Community über einzelne Lehrkräfte bis in die Lehrkräfteausbildung war eine wunderbare Vielfalt an diesem Tag vertreten. Der Ansatz, Schüler*innen OER-Bewegungsspiele für drucksensible Matten programmieren zu lassen, hat mich besonders beeindruckt.
Für die tolle Organisation möchte ich mich beim Team vom DIPF und von OERinfo ausdrücklich bedanken.
Mein Vortrag: „Sammeln, Kuratieren und Verbreiten von hochwertigen Bildungsmaterialien“
In einem vollen Raum und mit mehr Teilnehmenden als zunächst geplant, durfte ich WirLernenOnline vorstellen. Gestartet bin ich mit einer kurzen Skizze zur Entstehungsgeschichte von WLO. Los ging alles als Corona-Nothilfe-Programm. Gemeinsam haben wir uns zu einer (OER-)Material-Suchmaschine mit über 240.000 Bildungsmaterialien und 30 Fachportalen entwickelt.
Der Schwerpunkt meines Workshops lag auf unserer Idee, für Individuen und Communities anschlussfähig zu sein. Dafür entwickeln wir Software und Prozesse zum gemeinsamen Sammeln, Kuratieren und Verbreiten von Bildungdmaterialien. Diese sind dann in unseren Portalen, den Portalen der Communitys oder aber über die Umgebungen (Bildungsserver) der Länder auffindbar. WLO bietet darüber hinaus aber auch Plug-Ins an, so dass Institutionen unsere Unterrichtsmaterialien einfach und bequem in ihren verschiedenen LMS (Lernmanagementsystemen) wie moodle direkt nutzen können.
Großartig war die anschließende Diskussion darüber, wie Materialien zeitgemäß gestaltet und mit anderen Materialien technisch vernetzt werden müssen, damit sie für Nutzende funktionieren. Mir wurde deutlich, dass wir mit unseren Ideen, aber auch Problemen nicht alleine sind. Zeitgemäße Bildung ist Sehnsucht und Ziel dieser Community – auch wenn wir den Weg dorthin alle ebenso suchen wie beschreiten. Er entsteht im Gehen, vor allem aber im gemeinsamen Austausch und Tun.
„How to build a Community?!: Strategien – Konzepte – Erfolgsmessung“
Impulse aus der ZUM
Zur Leitfrage des Fachtages habe ich persönlich viel aus dem Vortrag der ZUM-Vorsitzenden, Mandy Schütze, mitnehmen können. Sie hat geschildert, wie sie und ihr Team mit wenigen Tools, aber viel eigenständiger Arbeit der Mitglieder das schaffen, was geht. Das gelingt ihnen durch Aufgabentransparenz, aber auch durch das Andocken an Aufgaben: Das Team sammelt und teilt Aufgaben, die für die Mitglieder und deren Eigenantrieb anschlussfähig sind.
Eine Community kann sich durch diese Faktoren begünstigt entwickeln. Das gelingt durch selbstgesteuerte Beiträge eigenständiger Mitglieder. Die Community muss aus sich selbst heraus wachsen. Natürlich können wir steuern, aber das hat Grenzen!
Über den Autor
Niels Winkelmann
abeitet in Wilhelmshaven als Gymnasiallehrer und leitet das Fachportal Religion seit dessen Aufbau. Außerdem arbeitet er als freier Referent in der Lehrerweiterbildung und bloggt auf DigiLog.Blog.